Das Versprechen der Revolution

In der Analyse und Kritik der neoliberalen und gouvernementalen „Feindmanöver“ im Rahmen der bürgerlichen Demokratie ist die radikale Linke (scheinbar) stark. Aber wie sieht es eigentlich mit der eigenen politischen Antizipation aus? Die Negation der Negation allein, die Wendung gegen „ökonomische Prinzipien“ reicht bei weitem nicht aus. Dies verdeutlichte nicht nur der „Aufbau des Sozialismus“ sowjetisch-russischer Prägung, sondern etwa auch die jüngsten „Schwierigkeiten“ der Syriza-Regierung in Griechenland. Deshalb ist die Frage interessant, wie eine demokratische Organisation der Ökonomie aussehen könnte, einem Bereich, der ansonsten von demokratischen Bestrebungen ausgenommen bleibt.

Im politischen Richtungsstreit verkommt „die Alternative“ schnell zum bloßen Glaubensbekenntnis. So richtig dieses Beharren ist, so sehr scheint die Diskursdynamik den Blick auf die Beschränkungen der radikalen Linken (etwa ihrer Ressourcen) zu verdrängen: So geraten Beziehungen zwischen sozialen Bewegungen und politischer Repräsentation schnell in den Ruch des Reformismus und wirken blass gegenüber dem Begehren nach dem absoluten Bruch. Wo bleibt da „die wirkliche Bewegung“? Der Vortrag versucht eine Kartografie.