Ökonomisches Wachstum als Krisenlöser oder als Brandbeschleuniger?
Im Kapitalismus ist ökonomisches Wachstum unverzichtbarer Motor und zugleich hegemoniale Ideologie. Wachstum ist das Hauptziel jedes einzelnen Unternehmens wie anderer Eigentümer_innen von Kapital – wegen der damit verbundenen Zuwächse an Profiten und Renditen – und ebenso ist es Hauptziel staatlicher Wirtschaftspolitik – wegen der damit verbundenen Möglichkeiten, Steuern und Gebühren zu erheben, Schulden abzubauen und sozialpolitische Programme zu finanzieren.
Angesichts des absehbaren Endes der Verfügbarkeit von billigen Energieträgern, Rohstoffen und Nahrungsmitteln und vor dem Hintergrund der vieldimensionalen ökologischen Krise stellt sich die Frage nach den Möglichkeiten eines zukünftigen ökonomischen Wachstums zugleich als Frage nach der Zukunft der kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.