Emanzipation oder Recht auf einen Kleinkredit?

In linken globalisierungskritischen Debatten spielen feministische Positionen weder als Instrument der Kritik noch als Angriffsfläche eine Rolle. Auch in den wenigen und meist akademisch ausgerichteten Diskursen zur Frage der Beziehung zwischen Geschlecht und Globalisierung gibt es blinde Flecken und immer wieder reproduzierte Mythen. Dazu gehören die Idealisierung der Frauen des Südens als Vorbotinnen einer besseren, friedlicheren und ökologischeren Welt, die analytische Abwesenheit des Mannes, und insbesondere die Kritiklosigkeit gegenüber der entwicklungspolitischen Vereinnahmung des Begriffes Empowerment als Konzept der neoliberalen Armutsbekämpfung. In der Veranstaltung werden diese analytischen Probleme nachgezeichnet und anschließend an Beispielen aus Lateinamerika die Bedeutung der Mobilisierung von Frauen in aktuellen sozialen Bewegungen diskutiert.