Was kommt nach dem Neoliberalismus?
Seit über einem Jahr prophezeien Experten und Politiker das Ende des Neoliberalismus als Folge der sich immer weiter entfaltenden Finanzkrise, ihrer weltweiten Auswirkungen und ihrer Ausweitung zu einer globalen Krise der „Realwirtschaft“. Diskussionen über die Ursachen der Krise, über die Frage, wer für sie verantwortlich ist, und über mögliche Auswege halten an. Dabei stellt sich die Frage nach der Zukunft der verschiedenen Formen des Neoliberalismus. Der Vortrag untersucht, ob die jüngsten politischen Veränderungen eine neo-etatistische oder neo-korporatistische Anpassung im Rahmen des neoliberalen Regimes darstellen, oder aber einen grundsätzlichen Bruch mit dem Neoliberalismus in allen seinen Ausprägungen. Bob Jessop diskutiert insbesondere die Anzeichen für die Flexibilität des Neoliberalismus als ökonomisches und politisches Projekt und fragt, ob es eine langfristige Alternative gibt, die ebenso hegemonial (oder wenigstens dominant) werden kann, wie es der Neoliberalismus auf seinem Höhepunkt war, und die sich nicht nur in bestimmten Zonen der Stabilität innerhalb der Weltökonomie und Weltgesellschaft, sondern auch im globalen Maßstab als tragfähig erweist. Vortrag in englischer Sprache.