Der Körper als Feld der Utopie
Von Linken wird der Science Fiction gelegentlich zugute gehalten, dass sie die Möglichkeit einer anderen Welt greifbar machen würde. Gegenwärtig erfährt dabei der Entwurf neuer Gesellschaftsformen weniger Aufmerksamkeit als der Entwurf neuer Körper. Der Körper, so will es der Dekonstruktivismus wissen, ist nicht nur ein Einschreibungsort von Herrschaft, sondern oft auch der Ort, an dem sie unterwandert wird. Die Hoffnung auf einen Körper, der über das schlechte Bestehende hinausweist, lässt sich in der Science Fiction wiederfinden – in Form von Cyborgs, virtuellen Avataren, künstlicher Intelligenz, Post- und Transhumanen. Etwas altbacken und verbiestert wirkt dagegen der Hinweis, dass auch der subversiv erscheinende Körper in solchen Geschichten immer ein zugerichteter und beschädigter ist und dass der Körper dem Individuum entzogen wird, indem man ihn zum Feld der Utopie macht. Die interessantesten Texte der SF – Bücher von AutorInnen wie Samuel Delany, China Mieville oder Justina Robson – vergessen das nicht. Und um sie soll es in dem Vortrag gehen.