Macht die Krise krank?
Thesen zum Alltag in der neoliberalen Wachstumsgesellschaft
Die neoliberale Krisenregulation folgt der Programmatik des Marktliberalismus und verschärft diesen noch. Die Gesellschaften werden weiter auf Ökonomisierung ausgerichtet, d. h. Wachstum, Profit und Sparen am Sozialen. Die Kosten tragen die Subjekte.
Welche Folgen hat dies? Sind die massenhaften Burnout-Phänomene, die Zunahme von psychischen Krankheiten, Vergabe von Antidepressiva und psychosozialen Problemen in diesen Kontext einzuordnen? In dem Vortrag sollen die Zusammenhänge von Alltag, Finanzkrise und Schuldenbremse sowie von Alltag in einer Gesellschaft der zunehmenden Ungleichheit diskutiert werden. Schlagwörter wie Burnout reichen hierzu bei weitem nicht aus, eher sind sie Teil des Problems, denn so werden das Unbehagen und die Kritik an diesen Verhältnissen verdeckt und zum Problem der Stärke oder Schwäche des Individuums gemacht