Pot de thé pot de fer ...

Große gesellschaftliche Bewegungen sind das Terrain für das bestimmende Eingreifen von unterschiedlichsten gewerkschaftlichen, sozialen und politischen Organisationen. Was ist deren Ziel? Selbst Teil der Bewegung zu werden, das Entfalten der Bewegungen zu fördern, oder die Bewegungen zu vereinnahmen, zu instrumentalisieren für ihre politischen Ziele und zum Generalstab der Revolution zu werden?

Eine konstruktiv-praktische Kritik an einem instrumentellen Macht-Verhältnis zu Bewegungen bedeutet, über die Praktiken und Aufgaben eines anderen Verhältnisses von Organisation zu Bewegungen zu reflektieren. Eine solche Kritik will Erfahrungen von emanzipativen Formen im gestern und heute untersuchen, erinnern, von ihnen lernen und sie bekannt machen für die heutigen sozial-emanzipatorischen Aktivitäten und Kämpfe. Innerhalb der zu schaffenden Organisationen selbst eine kooperative und anti-hierarchische Kultur zu leben und alternative Lernprozesse anzustoßen, müsste der Zweck von Organisierung sein, die den Bewegungen und den Menschen hilft,  ihre Selbsttätigkeit zu entfalten, anstatt Disziplin, Führungs- und Staatsgläubigkeit  einzufordern.

Auf der Veranstaltung soll es um diese allgemeinen Betrachtungen zum Verhältnis von „Organisation und Bewegung“ gehen. Entlang von praktischen Beispielen der Übernahme und Selbstverwaltung von Betrieben durch die Lohnarbeitenden sollen die praktischen Lernprozesse für das Schaffen emanzipativer Verhältnisse untersucht werden. Es geht also um den konkreten Prozess des Selbstaufhebens der Lohnarbeit hin zu freien gesellschaftlichen Assoziationen und Produzentenindividuen.

Dazu zeigen wir als Einstieg den Film über den Kampf der Fralib-Belegschaft in Marseille für die Übernahme des seit drei Jahren besetzten Betriebs in Arbeiterselbstverwaltung.