Antikommunismus in Lateinamerika
1954 beendete ein rechtsgerichteter Putsch gegen den Präsidenten Jacobo Arbenz den „demokratischen Frühling“ in Guatemala. Arbenz leitete eine Agarreform ein und eröffnete Partizipationsmöglichkeiten für die indigene Bevölkerungsmehrheit. Der Putsch zeigt auf paradigmatische Weise die Radikalität der Antikommunismen in Lateinamerika: Das antikommunistische Ressentiment richtete und richtet sich nicht nur gegen sozialistische und kommunistische Regierungen, sondern auch gegen alle Demokratisierungsbewegungen, welche die Besitzverhältnisse in Frage stellen und für Politiken der Anerkennung eintreten. Ist das Theorem des Antikommunismus geeignet, aktuelle Kämpfe um politische Hegemonie in Lateinamerika zu erklären?