C.L.R. James: Black Jacobin und Kritischer Theoretiker des Panafrikanismus

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James Bezug zur westlichen Aufklärung wie zum Black Atlantic ist ein Paradebeispiel des kreolischen Denkens. Sein restloses Leben, literarisches und politisches Wirken zwischen England, den USA, der Karibik und Afrika war eine Gratwanderung zwischen Alter und Neuer Linker, zwischen proletarischem Internationalismus und Panafrikanismus. Bereits Ende der Dreißiger Jahre bestand er auf der unabdingbaren Verbindung zwischen race, gender und class. Ein halbes Jahrhundert vor den Postcolonial Studies erneute er die Geschichtsschreibung mit Black Jacobins, einer marxistischen Analyse der einzigen erfolgreichen Sklavenrevolution, in der er als erster die Sklavinnen als Akteure dieser Revolution benennt und diese in den Zusammenhang mit der Französischen Revolution von 1789 stellt. Den Rassismus erkannte er als eine der Grundlagen der westlichen Zivilisation. Das Herstellen von Zusammenhängen und Verbindungen ist seine Besonderheit, seine Stärke und ein roter Faden in James Denken und Handeln, einer Mischung aus Marxismus, Panafrikanismus und Syndikalismus. Der Vortrag untersucht, inwieweit dieser originelle Ansatz gegenwärtige Konflikte erklären und emanzipatorisch wenden kann.

Der Dietz-Verlag wird im kommenden Herbst eine  Neuveröffentlichung von C.L.R. James’ »Die Schwarzen Jakobiner«, erstmals 1938 erschienen,  herausbringen. Hier findet ihr nähere Informationen:

https://dietzberlin.de/verlagsprogramm-herbst-2021/

James’ relationship to the European enlightenment and to the Black Atlantic is a prime example for Creole thinking. His restless live, his literary and his political work between England, the US, the Caribbean, and Africa, was a balancing act between Old and New Left, between proletarian internationalism and Panafricanism. Already at the end of the 1930s, he insisted on the interrelatedness of race, gender, and class. Half a century before the emergence of postcolonial studies, he developed a new approach to history in his Black Jacobins, a Marxist analysis of the only successful slave revolution. He was the first to show that the slaves were revolutionaries who are to be seen in the context of the French Revolution of 1789. He realized that racism was one of the foundations of Western civilization. In his political thought and activities, which blended Marxism, Panafricanism and Syndicalism, he was constantly creating Creole constellation. The lecture discusses the potentials of his approach to explain conflicts of our time, and as a resource for emancipation.