Antikommunismus (2017)

Seit das Gespenst des Kommunismus umgeht, haben sich die herrschenden Mächte zu einer Hetzjagd verbündet. Der Antikommunismus war geboren und machte sich auf, die Idee des Kommunismus aus den Köpfen der Sklav_innen, Lohnarbeiter_innen, prekär Beschäftigen, Intellektuellen, Sozialhilfeempfänger_innen, Unangepassten und global "Überflüssigen" zu vertreiben. Seither ist er ein ideologischer Panzer, den das Bürgertum um seine Produktionsverhältnisse herum schmiedet. Er dient dem Schutz des Privateigentums und der Ausbeutungsverhältnisse gegen deren Feinde und jeglichen Ideen von solidarischen Formen der Vergesellschaftung. Während der Antikommunismus im Kampf gegen den "Bolschewismus" und im Kalten Krieg seine deutlichste Ausprägung erfuhr, so ist er doch Teil einer symbolischen Ordnung, die bis heute besteht. Antikommunismus ist ein Regime der Angst. Die Abschaffung der Angst in solidarischer Gestaltung der Gesellschaft wäre Kommunismus.

Inhalt:

Jour fixe initiative berlin: Anti!Kommunismus Struktur einer Ideologie

Margot Kampmann, Elfriede Müller, Krunoslav Stojaković: Die Aktualität des Antikommunismus

Michael Koltan: Liberalismus als Antikommunismus

Michael Brie: Der Garten Eden und der Krieg aller gegen alle. An der Quelle des bürgerlichen Antikommunismus

Klaus Holz: Kampf dem Klassenkampf. Antisemitischer Antikommunismus und Antiliberalismus

Enzo Traverso: Die Wandlungsfähigkeit des Kommunismus. Geschichte, Deutung und Herrschaft