Marx und die Theorie der fehlenden Subjekte
Marx rekonstruiert die Gesellschaft als eine selbst geschaffene, historische Lebensform. Menschen machen die Verhältnisse und mit den Verhältnissen sich selbst. Marx aber ist diese Theorie nur gelungen, weil er sich auf einen Materialismus der sozialen Verhältnisse konzentrierte. Eine Theorie der Menschen als Individuen im allgemeinen und als politische Subjekte im besonderen schrieb er dagegen nicht. Der Vortrag wird einerseits diese Leerstelle und ihre Folgen in der Marxschen Theorie bestimmen. Andererseits werden die Subjekttheorien der Kritischen Theorie und von Peter Brückner vorgestellt, die diese Leerstelle zu füllen versuchen. Allerdings hat sich bei ihnen die Fragestellung entscheidend verändert. Die Frage, warum die Arbeiter die Revolution nicht machen, wandelte sich zur Frage, wie Subjekte verfasst sind, denen der Faschismus die angemessene Lebensform ist. Damit wurde die Frage nach den Menschen als politischen Subjekten ihrer eigenen Emanzipation ins Negative gekehrt. Doch können sich die Menschen nach dieser Geschichte aus ihrer selbst geschaffenen Unmündigkeit befreien?