Beyond "The West and the Rest"

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Mit dem Postkolonialismus / Dekolonialismus hat sich die seit Jahrhunderten geäußerte Kritik an der euroamerikanischen Moderne etabliert. Dies wurde dialektisch dadurch ermöglicht, dass das kapitalistische Akkumulations- und Herrschaftsmodell heute eine globale, wenn auch dezentrale Dominanz erreicht hat. Die condition postcoloniale ist dabei von einem Grundwiderspruch durchzogen: Einerseits sind die gesellschaftlichen Bedingungen für die Entwicklung eines moralischen und politischen Universalismus besser denn je. Andererseits haben euro- zentrische  universalistische Werkzeuge ihre Geltung verloren, da Diskurse darüber global und pluralistisch geworden sind. Wie lässt sich universalistisches Handeln und Denken im Zeichen von Dezentralität, Multiplizität und Simultaneität verstehen? Ausgehend von ethnographischer und künstlerisch- forschender Praxis entwickelt der Vortrag das Argument eines »bedingten Universalismus«.